Ein großes Problem beim Einsatz von Pflanzenöl als alternativen Treibstoff für Landmaschinen war lange Zeit der konstruktive Aufwand, der sich aus den Unterschieden zwischen Pflanzenöl und herkömmlichem Dieseltreibstoff ergab. So war durch das schlechtere Fließverhalten des Pflanzenöls gerade bei niedrigen Temperaturen ein Zusatztank zum konventionellen Starten nötig.
Im Rahmen des EU-Projektes „2nd Generation Vegetable Oil“ führte dts zusammen mit den Vereinigten Werkstätten für Pflanzenöltechnologie und John Deere die Projektstudie einer Eintank-Lösung für Diesel und Pflanzenöl durch.
dts übernahm dabei die Software-Anpassung zur Verbesserung des Kaltstartverhaltens und zur Einhaltung aktueller und zukünftiger Abgasvorschriften. Daneben standen ein leistungsfähigeres Kraftstoff-Fördersystem sowie eine interne Vorheizung für den Start bei tiefen Temperaturen auf dem Plan. Durch die Vorwärmung des Pflanzenöls über Zirkulation war der Verzicht auf zusätzliche Wärmetauscher möglich, auch der Zusatztank und zusätzliche Filter wurden überflüssig.
Die Entwicklungen im Rahmen des Projekts ergaben zahlreiche Vorteile für die Praxis. Der Fahrzeugmotor lässt sich gleichermaßen Pflanzenöl, Diesel oder Biodiesel betreiben. Dabei sind nur wenige Zusatzkomponenten erforderlich, äußerlich unterscheidet sich ein umgerüstetes Fahrzeug nicht von der Serienversion.
Auch im Handling verhält sich das Fahrzeug wie gewohnt. Das manuelle Umschalten zwischen Diesel- und Pflanzenölbetrieb entfällt ebenso wie das Tankintervall für den Zusatztank. Zugleich bieten Modifikationen am Kraftstoffsystem und an der elektronischen Motorsteuerung maximales Einsparpotenzial. Hinsichtlich Motortemperatur und Abgasverhalten sind noch Feinarbeiten nötig.